Das Schneechaos im bayrischen Oberland und Tirol hat natürlich vor Hochfilzen und unserem Bauernhaus nicht halt gemacht. So mussten wir am Wochenende 12./13. Januar das Bauernhaus wegen drohender Einsturzgefahr sperren. Gleichzeitig begann mit der Sachwalterschaft ein intensiver Telefonkontakt um die Kostenübernahmen und mögliche Ausführung der Dachräumung zu klären. Am Freitag, den 18.01. war das geklärt und so fuhren wir noch Freitagabend nach Feistenau. Dort angekommen waren wir von den Schneemengen beeindruckt und begannen am Samstag in der Früh mit der Räumaktion. Gesichert an Höhensicherungen und festgemacht an Dachsparren begann die Arbeit. Wir schaufelten einen Weg ca. 2 m breit bis zum Dachfirst. Die Schneehöhe um die 2 m mit zwischendrin gefrorenen Eisschichten. Schaufeln machte da keinen Sinn so schnitten wir mit einem Fuchsschwanz Quader und warfen diese vom Dach. Die Biester waren ganz schön schwer. Auf diese Weise hatten wir 1/3 des Tennen Dachs bis Abend geräumt. So hätten wir noch 2-3 weitere Tage gebraucht. Deshalb richteten wir uns abends im Haus ein Seil zum Abschneiden der Schneeblöcke her. Zusätzlich schickte ich einen Hilferuf zu den Fackelwanderern nach Olching ob noch jemand Lust hat sich am Sonntag sportlich zu Betätigen. Am Sonntag, früh am Morgen, begannen wir im Dunkeln die Überhänge abzuschneiden. Mit Getöse stürzte jeweils so um die 5-7 m³ Schnee vom Dach. Wer das gesehen hat, hat endgültig Respekt vor Lawinen. Gegen 9 Uhr kamen noch 3 Mann aus Olching zur Unterstützung. Uwe, Sepp und René waren zunächst mit fotografieren beschäftigt. Sowas sieht man nicht jeden Tag und gingen dann mit aufs Dach zum Bergen des gebrochenen Glockenturms. Am Sonntagnachmittag gegen 15°° Uhr waren wir soweit fertig, dass das Haus wieder ohne Gefahr freigegeben werden konnte. Mit einem gesunden Muskelkater und ziemlich kaputt aber trotzdem zufrieden gings nach Hause in fast schneefreie Gefilde.
Danke an alle die mitgeholfen haben.
Herbert Appl